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Von Wort zu Wort…

Meine Gedanken drücke ich am liebsten in Gedichten aus.
Findet hier ein paar, die mir besonders wichtig sind.

Regenschauer

den schatten im gesicht
mit wirrem nebeltuch umhüllt
eingefasst in schweigen
versteckt hinter grauem blick
verloren in der einsamkeit

aus ihr so schmerzvoll herrlich
dringt er – der spiegel – hervor
ist aus dünner wirklichkeit gewebt
trägt alles in sich
mein Glitzerblinker, Silberspucker, Funkelgießer
– spiegel der welt –

der erde albtraum wäscht er fort
und ist in sich so rein
dass jedes grau in seiner starrheit
stumm ihm in ehrfurcht weichen muss
sät leben in den tod des tages
der vorhang fällt

Was du willst ist die Welt
doch schau dich an – sie liegt in dir.

Schaukelwelle

Zitterblau und puderweiß
Gequirlt – gestockter Wolkenschaum
Hinter dem Luftschilf liegt
– so sicher –
eine kleine Schaukelwelle
und schwippt und schwappt
in innigem Kuss
auf ihrem blanken Kribbelmeer

So leicht, beschwingt und doch so leer
So listig und lustig, tanzt hin und her
Sie brodelt und wirbelt und zappelt herum
und kippt in unsichtbarem Sturm
schuldlos den ganzen Himmel um

Lichterflut und Flatterglanz
Sie flirrt und surrt durch Wolkenschnee
Hände der Nacht nehmen schützend sie auf
in schwarz-weich samtenen Schoß
Neu geboren ins Feuer der Träume

Kleiner Knopf am Wickelmantel
Er hat dich grenzenlos gemacht
Meine kleine Schaukelwelle
ist ein Sternlein in der Nacht

Sommergeflüster

Auf weichem Rasen ruhn die Glieder
Der Blick erklimmt die Himmelsflur
Windhauch umfängt sanft mein Gefieder
Im Traum verstummt die Tagesuhr

Es zwinkern durch die Baumgestade
Der Sonne helle Augenlider
Es naht die Käferflugparade
Klein-Zitronella schwingt sich hernieder

Im Tanz der Wald von Margariten
Wohlich duftend atmet die Welt aus
Auf heißen Kufen der Sommerschlitten
Baut Gedanken mir ins Wolkenhaus

Himmelsmilch

Es ist an der Zeit in den Himmel zu blicken
Lass sanft gefrorene Freudenflut auf dein Haupt sich senken
Gib der Welt zehntausend neue Sterne ins Dunkel dazu
Lass gesponnene Wasserfäden zu neuem Licht sich schließen

Entdecke wie alles in Stille verschmilzt – alles eins
Risse und Schatten mit gesenktem Blick unter schäumendem Haar
Stürmende Helle und stechendes Lichtereis
Erstarrtes Netz – geformter Himmelstropfen
– so widerwirr im Fall –

Dein Atem kühl, dein Körper kalt – doch birgt er heißes Leben
Dein Blut – Kristall – ist weißes Feuer
Überlässt deine Form dem Willen der äußeren Welt
Deine Geburt in den Wolken, dein Leben kurz, dein Tod gewiss

Doch solange deine blanke Haut die grauen Knochen bedeckt
– ist Frieden –

Nachtsonnen im Mondenschein

Felder der Ruhe putzen golden die Welt
Ich geh sie zu entdecken – mich wiederzufinden

Tausende haben mein schwarzes Kleid erhellt
Um dem Dunkel der Nacht mich zu entwinden.

Ich stehe inmitten einer flammenden Wiese
Ein Schimmern im Teppich der Finsternis

Stürme wiegen die Kinder der Himmelsmutter Anneliese
Umschlungen vom Arm der Wälder entsteht ein leuchtender Riss

Schau her und wähle das Licht! Was kümmert dich das Murren der Erde?
Schau her und spüre das Leben. Sieh zu, wie ich zum Nachttänzer werde!

Septemberwind

Um stille Ecken fegt der Abendhauch
Düstre Minen in der Häuser Gesichter stehen
Blass und eisern nimmt September seinen Verlauf
Fegt hinfort auch letzte Sommerwehen

Schweigend wiegt er seinen Faltenrock
Im Takt schwingt das nackte Baumgerüst
Zeigt kalte Schulter durch Rauhreifschock
Oh Stunden, die ihr endlos rasen müsst

Tanzend, wirbelnd – hundert Blätter im Nebelgebälk
Ihre Freude umspielt die Abschiedsszenerie
Noch sind nicht alle Träume welk
Was bleibt uns außer Melancholie?

Wo alter Zopf zu Boden fällt
Bleibt Hoffnung für neue Triebe
Wo rostig Blatt zur Erde schnellt
Bleibt die Wahl neuer Wege

Mal mir das Bild vom Himmel

Zaghaft rührt mein Zeh den bleiernen Grund
Wohin führt mich der Weg?
Hab meine Flügel verloren.

Ein Salzmeer erreicht erschöpft meinen Mund.
Wo liegt mein Ziel?
Es zu finden hatt’ ich geschworen.

Wenn ich einst alle Berge genommen,
Wenn ich einst mein Ziel erklommen,

Werd ich den Himmel mir malen.

Was bleibt ist für die Ewigkeit.
Was bleibt, das bleibt für alle Zeit.

Ein Weg, hindurch durch alle Leben.
Umgibt mit Wundern mich.
Ein Weg, nach dem sie alle streben.

Der Weg soll zum Ziel uns werden.
Nimm all die Farben auf in dich.
Das Bild für den Himmel, das malst du auf Erden.

Erinnerungen

Von Astropektiden in der Unendlichkeit
Von Wolkenbergen in meinen Träumen
Von Gedanken ans Wachsen und an die Zeit
Von Gerechtigkeit im Schatten von Eichenbäumen

In mir so tief fühl ich das Leben
In mir da pocht und schlägt ein Zauberbann
In mir da ruft es auf zum Streben
In mir so weit – seh ich euch an

An Fotos zähl ich Silhouetten
An Regentropfen hängt die Zeit
An Schildern des Lebens – so könnt ich wetten
An Gabelungen der Vernunft – bind ich die Ewigkeit

Von Unglaublichkeit in meinem Leben
Von Fernweh im Spiegel meiner Augen Schein
Von Liebe soweit sie mein Denken mag weben
Von dir meine Hoffnung nehm` ich mein Sein

Zeitreise

Kürzlich erst machte ich mich auf den Weg
Eine Reise ins Land der vergangenen Tage
Als sitze ich an einem einsamen Steg
Und spüre wie ich meine Gedanken übers Wasser trage

Im Strudel der Zeit zurück zu jenen Stunden
Zum Ufer am anderen Ende der Flut
Rückwärts verrinnen bereits verlorene Sekunden
Während im Meer versinkt die Tagesglut

Wer ich einst war – wo ich einst hergekommen
Wie ein Spiegel sehen die Wogen mich an
Zeigen mir Bilder, die ich damals mitgenommen
Mein Weg, das Gestern – wie alles begann

Szenen, Geschichten – Episoden aus dem Leben
Raunende Wellen umspülen mein vergessenes Ich
Wie ein zitterndes, forderndes Beben
Lass ich mich los und finde mich

Wie ich einst nach der Sonne strebte
Wie mir das Schicksal die Richtung wies
Wie ich selbst mein Lebensbuch webte
Wie ich mit wachen Augen die Traumwelt verlies

Über den Dächern

Rotes Wasser über steinernem Haupt
Die Luft steht im Stau mit tausend anderen Nichtigkeiten

In ihr liegt so schmutzig-weiß – die Stadt
Ihr Kleid vom Alltag zerschlissen
Die Haut trägt Furchen und Falten
Der spärliche Haarwuchs vom Wind fast kahl gebürstet

Milchig-müde Augen überall
Die Füße zerschunden von täglich neuen Lasten
Der Blick – starr und eisig in die Welt.

Bin nur ein Kribbeln auf dem Asphalt
Nur einer von tausend Gedanken
Mein Herzschlag – eine flackernde Straßenlaterne
Nur ein Lächeln in deinem Gesicht

Horizont

Golden schimmert die Zeit hinter den Straßen der Stadt,
Vergilbter Glanz vergangener Tage – in zartrosa und zedernem Seidenmatt

Eine versunkene Welt am Ende eines Ozeans – in tausend Wellen zerrissen
Silbern liegt der Mond im Himmelstuch – gebettet in seidene Wolkenkissen

Schlaf stählerne Einsamkeit! – ruhe sanft in klarem Traum
Bis dass der nächste Morgen die Luft umspielt mit Sommerflaum

So versinkst du im Wirbel der Nacht – deckst mit dichtem Mantel dich
Auf dass alsbald die stillen Augen – wie Glühwürmer umschwirren mich

Gelebt ein Tag unter tausend Tagen – Bestaunt einmal die Erdenfarben
So schön flimmert der Flitzebogen – über den vielen Lebensnarben.

Roulette – Mensches Spiel

Ein 5-Kant-Wald im Jubelschrei – oh flinker Zittertanz
Umhäkelt mit Flickenteppich – angeborener Firlefanz
Gedeckter Schwadenmantel – wie dies doch Leben ist
Mein ist die Flunkerkugel – von Königinnen wachgeküsst

Was tut das Erdenvieh? – sät Kram in weichen Boden
Welch Urteil fällt der Richter jäh – singt fusselgrame Oden
Nein Herz! Der Klageblick! – dein blindes Auch so heldenschwer
Sie alle mutentbrannt – doch die falsche Träne trotzdem leer.

Splitternackt und ohne Kinder – entblättert Wellenbrecher
Doch zu spät kommt ihre Wahl – verdrängt hat sie der Rächer
Krumme Lügenberge – kann keiner mehr gerade lachen
Ein redestarker Widerhall – doch stirbt das Wort im Rachen

ufer

einst gab es ein ufer an dem alles begann
der anfang und das ende, das ewige gespann
auf blauen lebenstropfen wird sie wandeln
geboren in die schleierwelt
gewachsen auf wildem sand zum handeln
gebogen vom wind des wartens, der ihre hände hält

still und kleinlich schmal
so zerbrechlich und ohne willen, so wenig im sein
ein sonnenkorn voll buntem schwall
erweckt in tausend widerworten, was machtlos war, so klein
die stumme schönheit des augenblicks, die mir das auge tropft
und malt sie an die ewigkeit, die pochend im sturme klopft

so machtlos schlank, so ebenschön in bitterzarter einigkeit
so zitterblank und ohne stimme, geschrieben, mitten in die zeit
ein wasserspiel in glänzender wiege sät mut zum tag
überspringt in hundert einzigarten was sie leben nennen mag
die welt in ihrem schrei
und lässt sie los und lässt sie gehen, lässt sie endlich frei

einst war da ein ufer
ein schiff, so schwer zum sinken bereit
ein feuerkreis in seinem meer
gebettet in leblose traurigkeit
gewebt in das licht, das freiheit sich nennt
geflochten aus wegen, die noch keiner kennt

Geheimnisträger

von außen sieht er Dich an
sieht in Dich hinein
sieht was war, was ist, was sein wird
sieht was Du verbirgst – sieht Dich

Gedanken sind Licht
er lässt sie wandeln im Eismeer der Wunder
er lässt sie wahr sein im Feuer der Erinnerung
Zeit ist Illusion

sein Auge über Dir
mag sein, er kennt Dich
mag sein, er weiß von Dir
er sieht Deine Angst, Dein Geheimnis

Herrscher über die Sternenflut
Schirmherr des Wolkensturms
Wächter der Sonnenwiesen
nichts ist ewiger als das Gefühl selbst

hörst Du Flüsse in Dir rauschen, Winde fegen?
siehst Du Meere brodeln, Wolken schwirren?
was er Dir zeigt – fühlst Du es in Dir?
Das Leben bist Du

Sturm

Ein stürmischer Wirbel fegt durch die Gassen des Alltags
Wandert über lang gewachsene, im Asphalt verhakte Wurzeln
Stöbert nach Überraschungen hinter grauen Betonecken
Zaubert Geräusche in die Nacht aus tausend und einem Laternenspan

Eroberung der unvermuteten Wahrheit
Sieg über stille Fragen der Vernunft
Hereinbrechen liebevoller Neuzeit
Hoffnung glüht, wo Glaube einst galt abgestumpft

Durchströmt mein bebendes Herz in flutgleichem Wagnis
Umringt von Funkenwerk unweit dem Nachtgetöse ferner Monde
Spannt Sonnenbögen über Schattenmalers Himmel
Entfesselt Lebenskräfte im wilden Gleichklang des Seins

Schweigend erwartet und zweifellos gefunden
Unlängst angekommen in dir – meiner Welt!

Punkt

Aus Lebenstropfen wächst ein Meer
Erschaffen aus zweierlei Seelen
Stück für Stück erstarkt es mehr
Als wolle es sein Schicksal wählen

In Erscheinung tritt ein Bild
Gezeichnet von kosmischer Natur
Schritt für Schritt entsteht ein Schild
Schützt noch vor der Lebensuhr

Ein Universum bricht hervor
Aus tausend und doch nur einem Stern
Dem Tagtraum dem ich Treue schwor
Bin ich plötzlich mehr als fern

Stunde um Stunde begreife ich das WIR
Das bist du – der kleine helle Punkt in mir

Lebenswerk

Unter hohem Herzen wölbt sich ein Lebenswerk
Glattes Rund verbirgt die Morgenflut im Ozean

Herz, das in mir galoppiert

Tiefe Falten wirft der Schleier
Hügel der vollkommenen Natur

Traum, den ich nicht fassen kann

In wattegleicher Schale wallen Seelensegel still
Hoffnung raunt durch purpurne Adern

Schöpfung, die meiner Welt entsprang

Unter dem „Augenblick“ wächst ein All des Lichts
Welch stürmischer Klang der Welt in mir

Melodie, die meine Sinne umfängt

Erwachen wirst du, wenn der Tag dich ruft
Ich trage dich durch Sternenwälder hinüber

Bis dass dein Blick den meinen findet

Mittendrin

Am Ende der Nacht blüht ein neuer Tag.
Aus Schatten erwächst Licht,
türmt Farben zu neuen Welten,
in denen ich mich finden kann.

Ich sehe mich an im Spiegel der Zeit
und wundere mich über das Wunder selbst.
Stark ist das Leben und stark bin ich –
bin Teil von allem was da ist.

Ruhelos wandern wir manchmal umher –
suchend, tastend, fragend…
Erkennen musst Du den Augenblick
der immer da und um Dich ist.

Ich halte inne und lausche hinaus –
hinein ins Sein.

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